• Allgemein
  • Business Model Canvas Vorlage: Ein Werkzeug für die Geschäftsplanerstellung

Business Model Canvas Vorlage: Ein Werkzeug für die Geschäftsplanerstellung

Was ist ein Business Model Canvas?

Ein Business Model Canvas (BMC) ist ein visuelles Hilfsmittel, das dir dabei hilft, Geschäftsmodelle zu erstellen, zu visualisieren und zu analysieren. Es handelt sich um eine strukturierte Vorlage mit neun Bausteinen, die die wichtigsten Aspekte deines Geschäftsmodells abdecken. Durch das Ausfüllen dieser Bausteine kannst du alle wesentlichen Komponenten deines Unternehmens erfassen, wie z. B. deine Zielgruppe, dein Wertangebot, deine Lieferkette und deine Kostenstruktur.

Warum ist ein Business Model Canvas hilfreich?

Ein BMC ist ein wertvolles Werkzeug für Unternehmer, Startups und Unternehmen jeder Größe, da es:

  • Klarheit schafft: Es hilft dir, die verschiedenen Komponenten deines Geschäftsmodells zu definieren und zu verstehen, wie sie zusammenpassen.
  • Kommunikation erleichtert: Es bietet eine gemeinsame Sprache, um dein Geschäftsmodell mit Stakeholdern wie Investoren, Mitarbeitern und Kunden zu besprechen.
  • Innovation fördert: Es ermutigt dich, über dein Geschäftsmodell nachzudenken und alternative Ansätze zu erforschen.
  • Risiken reduziert: Durch die Identifizierung potenzieller Schwächen in deinem Geschäftsmodell hilft es dir, Risiken zu minimieren.

Wie verwende ich ein Business Model Canvas?

Um ein Business Model Canvas effektiv zu nutzen, folge diesen Schritten:

1. Versammel dein Team

Lade wichtige Beteiligte wie Gründer, Teammitglieder, Investoren und Kunden zu einer Brainstorming-Sitzung ein.

2. Erläutere das Business Model Canvas

Erkläre den Zweck und das Konzept des Canvas allen Teilnehmern.

3. Definiere den Wertbeitrag

Beginne damit, den Wertbeitrag deines Unternehmens für Kunden zu formulieren. Was sind die wichtigsten Probleme, die du löst, und welche Vorteile bietest du?

4. Segmentiere deine Kunden

Identifiziere und beschreibe deine Zielgruppen in verschiedene Segmente. Berücksichtige demografische Merkmale, Verhaltensweisen und andere relevante Faktoren.

5. Erstelle Kanäle

Lege die Kanäle fest, über die du deine Kunden erreichst und mit ihnen interagierst. Dazu gehören Online-Plattformen, physische Geschäfte und Social-Media-Kanäle.

6. Definiere die Kundenbeziehungen

Beschreibe, wie du Beziehungen zu deinen Kunden aufbauen und pflegen willst. Dies kann über Kundendienst, personalisierte Kommunikation und Treueprogramme erfolgen.

7. Bestimme Erlösquellen

Überlege, wie du Einnahmen generieren willst. Dies kann durch den Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen, Werbung oder Abonnements geschehen.

8. Erfasse Schlüsselressourcen

Liste auf, welche Ressourcen für den Betrieb deines Unternehmens unerlässlich sind, wie etwa Mitarbeiter, Ausrüstung und Technologien.

9. Beschreibe Schlüsselaktivitäten

Identifiziere die wichtigsten Aktivitäten, die du durchführen musst, um dein Geschäftsmodell umzusetzen, wie etwa Produktion, Marketing und Kundenservice.

10. Definiere Schlüsselpartner

Ermittle Organisationen oder Einzelpersonen, mit denen du zusammenarbeiten musst, um dein Unternehmen erfolgreich zu betreiben, wie etwa Lieferanten, Vertriebspartner und Investoren.

11. Lege die Kostenstruktur fest

Schätze die Kosten für die Durchführung der Schlüsselaktivitäten und die Bereitstellung des Wertbeitrages ein. Dies kann Fixkosten, variable Kosten und Skaleneffekte beinhalten.

Ausfüllen der Bausteine des Canvas

Sobald du ein Business Model Canvas erstellt hast, kannst du mit dem Ausfüllen beginnen. Durchlaufe jeden Baustein systematisch und beantworte relevante Fragen, um ein umfassendes Verständnis deines Geschäftsmodells zu entwickeln.

Kundensegmente

  • Wer sind deine Zielkunden?
  • Welche demografischen und psychografischen Merkmale haben sie?
  • Welche Bedürfnisse und Probleme haben sie?

Wertversprechen

  • Welchen Wert bietest du deinen Kunden?
  • Wie löst dein Produkt oder deine Dienstleistung ihre Probleme?
  • Warum sollten sie dich gegenüber deinen Mitbewerbern wählen?

Kanäle

  • Über welche Kanäle erreichst du deine Kunden?
  • Wie erfahren sie von deinem Unternehmen?
  • Wie liefertst du deine Produkte oder Dienstleistungen?

Kundenbeziehungen

  • Welche Art von Beziehung möchtest du zu deinen Kunden aufbauen?
  • Wie kommunizierst du mit ihnen?
  • Wie beantwortest du ihre Fragen und Beschwerden?

Erlösströme

  • Wie generierst du Einnahmen?
  • Welche Arten von Preismodellen verwendest du?
  • Wie zahlst du deine Kunden?

Schlüsselressourcen

  • Welche Ressourcen sind für den Betrieb deines Unternehmens unerlässlich?
  • Dazu gehören physische Vermögenswerte, geistiges Eigentum und menschliche Ressourcen.

Schlüsselaktivitäten

  • Welche Aktivitäten sind unerlässlich, um dein Wertversprechen zu erfüllen?
  • Dies können Produktion, Marketing, Vertrieb und Kundenservice sein.

Schlüsselpartnerschaften

  • Welche Partnerschaften sind für den Erfolg deines Unternehmens unerlässlich?
  • Dazu gehören Lieferanten, Distributoren und Verbündete.

Kostenstruktur

  • Welche festen und variablen Kosten entstehen für dein Unternehmen?
  • Zu den festen Kosten gehören Miete und Gehälter, während die variablen Kosten von deiner Produktionsmenge abhängen.

Häufige Fehler bei der Verwendung eines Business Model Canvas

Trotz seiner Einfachheit kann die Verwendung eines Business Model Canvas einige Fehlerquellen bergen. Vermeide folgende Fallstricke:

Fokus auf die falschen Elemente

Konzentriere dich nicht zu sehr auf einzelne Bausteine des Canvas. Ein erfolgreiches Geschäftsmodell erfordert ein ausgewogenes Zusammenspiel aller Elemente.

Fehlende Kundenvalidierung

Nimm nicht an, dass dein Geschäftsmodell funktioniert. Verifiziere deine Annahmen durch Kundenfeedback und Marktforschung.

Statische Modellierung

Betrachte dein Business Model Canvas nicht als unveränderlich. Passe es im Laufe der Zeit an, wenn sich dein Geschäft weiterentwickelt.

Unklare Wertversprechen

Definiere dein Wertversprechen klar und prägnant. Vermeide vage oder mehrdeutige Aussagen, die Kunden verwirren können.

Ignorieren der Wettbewerbslandschaft

Untersuche deine Wettbewerber sorgfältig. Verstehe ihre Stärken, Schwächen und wie du dich von ihnen abheben kannst.

Unrealistische Finanzprognosen

Schätze deine Einnahmen und Ausgaben realistisch ein. Überschätze nicht die Projektionen und berücksichtige potenzielle Risiken.

Mangelnde Mitarbeiterbeteiligung

Beziehe deine Mitarbeiter in den Prozess der Modellierung ein. Ihre Einblicke können wertvolle Perspektiven liefern.

Abhängigkeit von Vorlagen

Verwende Vorlagen als Orientierungshilfe, aber passe sie an die spezifischen Anforderungen deines Unternehmens an. Vermeide es, dich blind auf eine Vorlage zu verlassen.

Zu viel Komplexität

Halte dein Business Model Canvas einfach und übersichtlich. Verwende nur die Bausteine, die für dein Unternehmen relevant sind.

Beispiele für Business Model Canvas

Um dir zu zeigen, wie vielseitig das Business Model Canvas ist, stellen wir dir einige konkrete Beispiele vor, die dir als Inspiration dienen können:

Beispiel: Airbnb

Value Proposition: Eine Plattform, die Privatpersonen die Möglichkeit bietet, ihre Unterkünfte zu vermieten und Reisenden eine kostengünstige Alternative zu Hotels bietet.

Customer Segments: Reisende, die eine kosteneffektive und authentische Unterkunftsmöglichkeit suchen, sowie Gastgeber, die ihr Zuhause vermieten möchten.

Customer Relationships: Airbnb nutzt eine digitale Plattform, um Gäste und Gastgeber zu verbinden und eine Community-Atmosphäre zu schaffen.

Revenue Streams: Provisionen auf Buchungen und zusätzliche Gebühren für Sonderleistungen.

Key Resources: Die digitale Plattform, das Netzwerk von Gastgebern und Gästen und ein zuverlässiges Kundensupport-Team.

Beispiel: Apple

Value Proposition: Innovative, hochwertige Technologieprodukte, die das Benutzererlebnis verbessern.

Customer Segments: Technologiebegeisterte, Kreative und Verbraucher, die Wert auf Qualität und Benutzerfreundlichkeit legen.

Customer Relationships: Apple pflegt eine enge Beziehung zu seinen Kunden durch Apple Stores, den Apple Support und ein aktives Ökosystem von Entwicklern.

Revenue Streams: Verkauf von iPhone, iPad, MacBook und anderen Geräten sowie Software und Dienstleistungen.

Key Resources: Forschungs- und Entwicklung, Design-Exzellenz und eine starke Marke.

Beispiel: Netflix

Value Proposition: Ein Streaming-Dienst, der eine riesige Auswahl an Filmen, Fernsehsendungen und Dokumentationen ohne Werbung bietet.

Customer Segments: Film- und Fernsehliebhaber, die nach einem bequemen und kostengünstigen Zugang zu Unterhaltung suchen.

Customer Relationships: Netflix nutzt personalisierte Empfehlungen und eine benutzerfreundliche Oberfläche, um eine starke Kundenbindung aufrechtzuerhalten.

Revenue Streams: Abonnementgebühren auf monatlicher Basis.

Key Resources: Lizenzvereinbarungen mit Studios, eine umfangreiche Inhaltsbibliothek und eine fortschrittliche Streaming-Technologie.